Der Geographieunterricht in der Oberstufe
Die Erde wird als lebendiger Organismus erkannt
In zweiwöchigen Epochen werden in den Klassen 9 und 10 die Gesteinshülle, die Wasserhülle und die Lufthülle der Erde betrachtet. In der 9. Klasse erleben die Schüler durch Berichte, Zeichnungen, Fotos und Filme die Wirkungen von Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen. Sie erhalten so ein Bild vom dynamischen Werdeprozess der Erde, der aus dem Inneren kommt. Auf dem Globus wird der Verlauf von großen Grabenbrüchen, der Mittelozeanischen Rücken, der Tiefseegräben und der Faltengebirge sowie die Verbreitung von Vulkanismus und Erdbeben erarbeitet. Über die Gedanken von Alfred Wegener bekommt der Schüler in der Epoche schließlich eine erste Idee von der Plattentektonik, welche in der 12. Klasse im Rahmen der Evolutionsbiologie wieder aufgegriffen wird.
Die Geographie-Epoche der 10. Klasse befasst sich mit der Wasserhülle, der Lufthülle und den Klimazonen der Erde, womit ein Fundament für ein Verständnis der Biosphäre, der meteorologischen Erscheinungen und der Ökologie gelegt wird. Die Landschaft formende Kraft von Wasser, Wind und Eis wird mit Hilfe von Karten ergründet. Sedimentation und Erosion als gegenläufige Prozesse auf der Erde veranschaulichen den Kreislauf der Gesteine in der Erdgeschichte. Bei Ausflügen im Landkreis Göppingen wird den Schülern die Jura-Geologie der Ostalb und des Albvorlandes nahe gebracht. Eine Exkursion nach Steinheim am Albuch erkundet den dortigen Meteorkrater und die Karsterscheinungen im Gelände.
Die Einbindung des Menschen in den Wasserkreislauf der Natur wird den Schülern durch Ausflüge ins Wasserwerk und ins Klärwerk verdeutlicht. Die Erde wird als lebendiger Organismus erkannt, der sensibel auf Eingriffe in seine Rhythmen und Kreisläufe reagiert.
In der 11. Klasse erstellen die Schüler in einem Vermessungs-Praktikum in Terenten in Südtirol eine geographische Karte eines Bachtales mit Wassermühlen.
In den Klassen 12 und 13 werden in der Ökologie und in der Evolutionsbiologie (Fach Biologie) ausführlich die irdischen Lebensräume der Pflanzen und Tiere behandelt, welche stets einen geographischen Bezug haben und die auf die in Klasse 10 erarbeiteten geographischen Grundkenntnisse aufbauen.
Dr. Dirk Lederbogen