Biologie

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Ziel ist das grundlegende Wissen über Lebewesen

Wie  in  den  naturkundlichen  Fächern  der  Mittelstufe  geht  es  in  den  naturwissenschaftlichen  Fächern der Oberstufe darum abzuwägen, was dem Heranwachsenden  für  sein  Weltverständnis  und  Selbstverständnis im jeweiligen Alter dienlich ist. Der Biologieunterricht der Oberstufe baut dabei auf die in der Mittelstufe erarbeiteten Kenntnisse auf: Naturkundeepochen, Ausflüge, Schullandheimaufenthalte und praktischer Gartenbau. Das Bedürfnis, sich nun mit  wissenschaftlichen  Erkenntnissen  zu  befassen, erwacht in der Regel erst langsam in der Oberstufe. So werden Charakteristika und Gesetze des Lebendigen in den Klassen 9 und 10 vor allem am eigenen menschlichen Körper erarbeitet.

Ziel  des  Biologieunterrichtes  der  Klassen  9  bis  13 ist es, den Schülern ein grundlegendes Wissen über Lebewesen  zu  vermitteln,  sie  zur  Wertschätzung der  Natur  anzuleiten  und  wichtige  wissenschaftliche  Erkenntnisse  durchschaubar  zu  machen.  Bei der Betrachtung des menschlichen Körpers werden Krankheiten und ihre Ursachen sowie Möglichkeiten der  Gesunderhaltung  behandelt.  In  den  Klassen 12  und  13  sollen  die  Schüler  im  Biologieunterricht über das Beschreibende hinaus lernen, selbstständig aktuelle Forschungsergebnisse in verschiedenen Teildisziplinen zu bewerten. Dazu müssen grundlegende  biologische  Gesetzmäßigkeiten  interdisziplinär  erarbeitet  werden.  Durch  ökologische  Exkursionen  in  die  Umgebung  der  Schule,  auf  die  Ostalb im Landkreis Göppingen und in den zoologisch-botanischen  Garten  der  Wilhelma  in  Stuttgart  sowie durch  Besuche  von  naturkundlichen  Museen  (z.  B.  Schloss  Rosenstein,  Löwentor/Stuttgart)  wird  den Schülern  die  Begegnung  mit  Lebewesen  und  der Natur ermöglicht.

Die  Schüler  erarbeiten  sich  in  den  dreiwöchigen Epochen der Klassen 9 bis 11 sowie im Fachunterricht der Klasse 11 ein eigenständiges Epochenheft mit selbst formulierten Texten und eigenhändig gefertigten  und  beschrifteten  Zeichnungen.  Darüber hinaus  werden  auch  in  den  Praktika  der  Oberstufe Themen der Biologie vor Ort vertieft. Im Landwirtschaftspraktikum  der  9.  Klasse  werden  auf  einem Bauernhof  Themen  der  artgerechten  Nutztierhaltung,  der  Wald-  und  Landschaftspflege  sowie  des ökologischen Anbaus von Feldfrüchten behandelt.

In  der  Biologie-Epoche  der  9.  Klasse  werden  der Knochenbau  und  das  Muskelsystem  des  Menschen wiederholt.  Darüber  hinaus  wird  nun  das  menschliche  Skelett  hinsichtlich  seiner  Gestalt  und  seiner Funktion  mit  dem  Knochenbau  von  Wirbeltieren verglichen.  Neu  kommen  nun  auch  Anatomie  und Funktionsweise  von  Sinnesorganen  wie  Auge  und Ohr hinzu.

In  der  10.  Klasse  stehen  die  Anatomie  und  die Funktion der inneren Organe des Menschen im Vordergrund  der  Epoche:  Herz,  Blut,  vorgeburtlicher und nachgeburtlicher Blutkreislauf, Lungen, Nieren sowie der Verdauungstrakt mit Mundhöhle, Magen, Darm, Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und Milz.

Die  11.  Klasse  wendet  sich  der  mikroskopischen Dimension  der  Lebewesen  zu.  Zunächst  werden Einzeller  eines  Heuaufgusses  im  Mikroskop  näher betrachtet  und  die  Schritte  zu  den  vielzelligen  tierischen  und  pflanzlichen  Lebewesen  mit  ihren  arbeitsteiligen  Geweben  erkannt.  Der  Schüler  erarbeitet  sich  nun  den  Bau  und  die  Aufgaben  des Zellkerns und anderer Organellen der Zelle. Weitere Themen  sind  Zellteilung,  Keimzellenbildung  sowie geschlechtliche  und  ungeschlechtliche  Fortpflanzung  im  Pflanzen-  und  Tierreich.  Ein  besonderer
Höhepunkt des Schuljahres ist die Betrachtung der vorgeburtlichen  Leibesentwicklung  und  der  Geburt des Menschen. Eine Hebamme erläutert den Schülern  ihre  Betreuungsaufgaben  vor,  während  und nach der Geburt des Menschenkindes. Vergleichend dazu wird die Entwicklungsbiologie in den fünf Wirbeltierklassen  betrachtet.  Das  Schuljahr  endet  mit einer  Einführung  in  die  klassische  und  molekulare Genetik.

Das Fach Biologie ist sowohl beim Realschulabschluss und  beim  Fachhochschulabschluss  in  Klasse  12  als auch beim Abitur in Klasse 13 von Prüfungsrelevanz. In  diesen  beiden  letzten  Schuljahren  werden  die Disziplinen von Cytologie, Genetik, Entwicklungsbiologie, Ökologie, Evolutionsbiologie, Neurobiologie, Immunbiologie  und  Angewandter  Biologie  (Gentechnik,  Reproduktionsbiologie  etc.)  im  Fach-  wie Epochenunterricht behandelt und vertieft.

Dr. Dirk Lederbogen & Dr. Jürgen Kranz