Eurythmieabschluss in Klasse 12

Ein berührendes Gesamtkunstwerk – Rückblick auf das Jahr 2012

In  diesem  Jahr  sind  wir  noch  einmal  ganz  neue Wege  gegangen:  Zuerst  war  es  die  berühmte  Melodie  von  J.  Williams,  die  er  zu  dem  Film  „Schindlers  Liste“  komponiert  hat,  für  die  die  Schüler  der damals noch 11. Klasse sich begeistern ließen. Der Weg zu einer großen Aufführung ist dann noch ein sehr  langer.  Vom  Beginn  der  12.  Klasse  bis  zum Aufführungstermin  hatten  wir  dann  täglich,  nach der  regulären Schulzeit,  viele  Stunden geprobt.  In dieser  Zeit  beginnt  der  intensive  Prozess,  d.h.  die Auseinandersetzung mit sich und dem Werk.

Als dann noch die Beleuchtung, die ein ehemaliger Schüler,  Hannes  Wettstein,  anbot  zu  installieren und  auszurichten,  dazu  kam  und  auch  die  wenigen, aber eindrucksvollen Filmsequenzen noch mit aufgenommen wurden, um mit dem Raum und der Zeit zu spielen und wir auch den Tanz in all seinen Facetten hinzunahmen, waren die Schüler ohne zu zögern bereit, Texte von Nelly Sachs auszusuchen, zu sprechen und zu gestalten. So entstand ein Gesamtkunstwerk, aus Film, Sprache, Musik, Eurythmie,  Tanz  und  Licht  und  Schatten.  Viele  hundert Zuschauer kamen und waren tief berührt.

Die größte Herausforderung bei der künstlerischen Arbeit mit Schülern wird immer sein, sie zu begeistern  und  zu  inspirieren,  ihnen  das  Recht  zuzugestehen,  Professionalität  zu  fordern  UND  gefordert zu werden. Auch hier ist das Vertrauen der Schüler in  den  Lehrer  immer  maßgebend  und  kann  durch nichts ersetzt werden. Nur dann kann es gelingen, dass sie Erfahrungen machen können, was es heißt, über seine Grenzen hinaus zu gehen, um am Ende Mitgestalter  eines  gemeinsamen  Kunstwerkes  zu sein.  Wenn  sie  dann  verstummen  und  bis  in  ihre letzte Substanz, in den Ausdruck, in die Bewegung gehen, wachsen sie über sich hinaus und offenbaren sich in ihrer Einmaligkeit.

Reibungen und Auseinandersetzungen, Humor und Lachen,  das  Leben  in  seiner  ganzen  Dichte  gehören  zu  dem  Prozess  dazu.  Dem  muss  ich  mich  als Lehrer in diesem Fach immer stellen. Dann ist jeder Tag  eine  neue  Herausforderung.  An  dieser  Stelle möchte ich mich bei allen Mitwirkenden bedanken, nicht zuletzt bei den Schülern.

Diemut Huizinga