Musik

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MUSIK – das (un-)wichtigste Fach???

Der Musikunterricht an der Waldorfschule orientiert sich an den Anregungen Rudolf Steiners in der Menschenkunde. Diese zeigt die Entwicklungsstufen eines Kindes auf. Musik soll auf die Nerventätigkeit sowie auf den Atmungsprozess wirken. Sie soll den Menschen in seiner Kreativität und seiner seelischen Ausdrucksfähigkeit unterstützen und ihn mit der geistigen Welt verbinden. Der Musikunterricht vermittelt bis zur 8. Klasse Grundlagen, sodass der Mensch in der Oberstufe den Werdegang der Musik (der abendländischen wie auch der außereuropäischen) von der Frühzeit bis zur Postmoderne verstehen lernt.

In der Unterstufe der Klassen 1 bis 3 ahmt das Kind auf märchenhaft/imaginative Weise das Singen, die Gebärden, Klänge und Rhythmen nach, begleitet von elementaren Instrumenten wie Zymbel, Glockenspiel, Handtrommeln u.ä. Das Leierspielen erweitert die musikalischen Erfahrungen der Kinder. Gelernt wird noch ohne Noten. Spielen nach dem Gehör stärkt die seelische Wendigkeit und die Gedächtniskraft. Für diese Entwicklungsstufe wurden spezielle Flöten (Choroiflöten) entwickelt, die mit ihrem zarten Ton diesen Lebenszeitraum begleiten.

In Klasse 4 bis 6 wird das Alphabet der musikalischen Zeichen und Formen erarbeitet. Die Mehrstimmigkeit wird beim Flöten und Singen entfaltet. Dur und Moll werden als Qualitäten erfahren.

Die Jugendlichen der Klasse 7 und 8 stehen im Zeichen des seelischen Umbaus. Die Rhythmik wird verstärkt eingesetzt, um in einer orientierungslosen Phase Ordnung zu geben. Auch die Strukturen in der Musik wie im Quintenzirkel und der Kadenz sind hierbei hilfreich. Trommeln, Cachons und Gitarren kommen zum Einsatz.

In Klasse 9 und 10 werden die gestaltenden Kräfte der musikalischen Formen wie Sonatenhauptsatzform, Sonate, Sinfonie, Kanon, Fuge, u.v.m. erfahren.

In den Klassen 11 und 12 stehen dann Literaturkenntnis sowie das Verstehen der Zusammenhänge zwischen Politik und den Künsten im Zentrum.

An der Waldorfschule spielt das gemeinsame Musizieren eine große Rolle. Die Schule bietet schulintern von der 1. bis zur 5. Klasse ein Vororchester an. Danach schließt sich das Schulorchester an, in welchem sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren instrumentalen Kenntnissen in der Gemeinschaft weiter verbessern können. Die Freude am Musizieren kann bei internen und öffentlichen Monatsfeiern miterlebt werden.

Gabriele Hermann

 

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Leierunterricht – Mit dem Spiel der Leier ein Wir-Gefühl entwickeln

Wer  vor  dem  kleinen  Musikraum  stehen  bleibt  und lauscht, kann wunderschöne Töne hören – die 2., 3.  oder 4. Klasse übt sich im Leierspielen.
Beim Leierspielen soll durch ein gemeinschaftliches Musizieren  mit  allen  Kindern  einer  Klasse,  jenseits von musikalisch oder unmusikalisch, ein Wir-Gefühl entwickelt werden.
Das Spielen von Liedern, das oft durch Gesang begleitet  wird,  ermöglicht  es  den  Kindern,  gestützt durch die Leier, selbst den rechten Ton zu finden.
Es  ist  eine  Freude,  diesem  entspannten,  harmonischen Gesang der Kinderstimmen zu lauschen.
Nach der 4. Klasse besteht für die Kinder die Möglichkeit, weiter in einer AG Leier zu spielen.

Thomas Leins