Förderunterricht

Jedes Kind wird in seiner Situation angenommen

Die Türe geht auf, der Förderlehrer nickt einem Schüler zu, dieser kommt mit in den Förderunterrichts-Raum.
Nennen wir den Schüler Tim. Tim darf zunächst lerntherapeutische Übungen machen und dabei seinen Körper erfahren und besser ergreifen. Die richtige Leibesspannung ist eine Voraussetzung für gutes Lernen. Das geschieht in einem Erfahrungs-Bewegungs-Parcours. Vielleicht wird erst mit den Füßen gearbeitet, dann mit den Händen, es tritt mehr Ordnung und Ruhe auf. Die „Schreibhand-Seite“ wird als die dominante Hauptlernseite gestützt und gebahnt. Lern-, Wahrnehmungs- und Aufnahmefähigkeit werden gesteigert, nun folgt vielleicht ein kurzes Einmaleinstraining oder ein Training mit Wortsilben, dann meist gezieltes Arbeiten an einer Verständnis-Hürde. Ein Geschicklichkeits- oder Lernspiel rundet die Förderstunde ab.
Bei einer Schulgröße von ca. 480 Schülern ist es selbstverständlich, dass einzelne Kinder speziell betreut werden müssen, besonderes Augenmerk und Zuwendung brauchen. Die Aufgabe des Förderunterrichts ist vielfältig und auf den einzelnen Schüler abgestimmt. Die Ressourcen des Schülers werden im diagnostischen Block ermittelt, danach angesprochen, was das Selbstwertgefühl stärkt. Mit Hilfe des Lehrers wird ein Weg gefunden, Lernhürden zu überwinden und andere Blockaden aufzulösen.
Von den Gründern unserer Schule war es bereits so gedacht, dass wir für Kinder verschiedener Begabungslagen offen sind und dass eine qualifizierte Förderung zum Schulkonzept gehört.  Nur durch engen Kontakt kann man Schüler, die größere Lernschwierigkeiten haben, integrieren, fördern und auch zu guten Leistungen führen.
Der Unterricht in den Klassen ist jeweils für die Altersstufe so konzipiert, sodass alle Kinder mit ihren Seelenkräften angesprochen und gefördert werden und dies im gemeinschaftlichen Lernen.

Helmut Arend