Zusammenarbeit von Eltern und Schule


Die intensivste und engste Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrer im Bemühen um die gesunde Entwicklung der Kinder als Basis für die pädagogische Arbeit findet neben dem pädagogischen Einzelgespräch im Elternabend statt. Der gemeinsame Erziehungsauftrag ist eine Stärke der Waldorfschule, stellt aber zugleich hohe Anforderungen an jeden Lehrer und an jedes Elternhaus. Offenheit und Toleranz sind die grundlegenden Tugenden dieser Zusammenarbeit. Um die Entwicklung des Kindes geht es und so hilft eine konsequente Orientierung am Kind Differenzen zwischen den Erwachsenen zu überbrücken.

Der Elterabend hat folgende Kernaufgaben:

  • Einführung der Eltern in die Waldorfpädagogik
  • Vermittlung der spezifischen altersgemäßen Inhalte und Methoden der Waldorfpädagogik
  • Informationen über die Klasse und die Schule durch den Lehrer
  • Besprechung von speziellen Erziehungsfragen
  • Planung von gemeinsamen Veranstaltungen, Klassenfahrten usw.
  • organisatorische Fragen, die die Klasse oder auch die Schule betreffen
  • Austausch und Gespräch der Eltern über Erlebnisse mit ihren Kindern, gegenseitiges Wahrnehmen und Kennenlernen

An einer selbstverwalteten Schule liegt die Aufgabe, die Schule zu führen und zu gestalten in der Verantwortung der Schulgemeinschaft, wobei die Pädagogik und die daraus resultierenden Fragestellungen ganz in der Kompetenz der Lehrer liegen. Das Herz der pädagogischen Arbeit bilden die Konferenzen (Schulführungskonferenz, Pädagogische Konferenz, Verwaltungskonferenz, Fachkonferenzen). Aus diesen Gremien heraus werden sogenannte dynamische Delegationen (z.B. Mitarbeiterführung, Mitarbeiterentwicklung, Aufnahmegremium) gebildet, die Bereiche der Selbstverwaltung verantwortlich und eigenständig bearbeiten und entwickeln und durch regelmäßige Berichte ihre Arbeit wieder in die Gemeinschaft zurückfließen lassen.

Daneben gibt es viele  Arbeitsbereiche, in denen die Schule auf die Beratung, Mitarbeit und das Engagement der Eltern angewiesen ist.

Die Freie Waldorfschule Filstal wird vom Schulverein getragen. Dieser gemeinnützige Trägerverein unterliegt in seiner Form den vereinsrechtlichen Vorgaben.
Im Vorstand des Vereins arbeiten Eltern und Lehrer gemeinsam in ihren vierzehntägigen Sitzungen an den nachstehenden Kernaufgaben:

  • Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einhaltung und Überwachung von Gesetzen und Rechtsvorschriften.
  • Der Vorstand schafft die finanziellen Rahmenbedingungen, er verantwortet das Jahresbudget, erstellt hierüber den jährlichen Rechnungsbericht (Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz) und legt diesen offen. Er entscheidet über Rückstellungen und Rücklagen, bereitet Investitionen vor und wacht über deren planmäßige Durchführung.
  • Der Vorstand trägt die Verantwortung für Fragen der Durchführung der Anstellungsverhältnisse (Sozialversicherung, Einstellungen, Kündigungen, Altersversorgung, Arbeitsverträge).
  • Der Vorstand regelt die Dienstverhältnisse für die nicht pädagogisch tätigen Mitarbeiter (Geschäftsführung, Hausmeisterei, Sekretariat, Küche)
  • Der Vorstand repräsentiert die Schule in der Öffentlichkeit (Bund, Land, Kommunen, Politiker) und hält die Verbindung zum Bund der Waldorfschulen.
  • Der Vorstand hat die Pflicht, sich mit  den  Fachgremien der Schule zu beraten (z.B. Baugremium, Datenschutz, Beitragsgremium, Fachkraft für Arbeitssicherheit) und auszutauschen und kann hier Aufgaben entsprechend delegieren.
  • Der Vorstand plant und führt die jährliche Mitgliederversammlung durch.
  • Der Vorstand sieht sich auch als Wahrnehmungsorgan für interne Fragen und Probleme und strebt den regelmäßigen Austausch mit den Pädagogen an. Er schafft die Bedingungen, dass  Kompetenzen im Kollegium ausgebildet werden können, in dem er Fortbildung empfiehlt und ermöglicht (z.B. Fortbildung im Arbeitsrecht).
  • Es ist ein besonderes Anliegen des Vorstandes, den Dreigliederungsgedanken zu impulsieren.

Ein Gremium an unserer Schule, welches nur von Eltern besetzt ist und eng mit dem Vorstand zusammenarbeitet, ist das Beitragsgremium.
Die hier mitarbeitenden Eltern haben es sich zur Aufgabe gemacht, zum einen mit allen neu in die Schulgemeinschaft eintretenden Familien in einem persönlichen Gespräch den Schulvertrag zu besprechen, den finanziellen Bedarf der Schule darzustellen und unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation der Familie den passenden Beitrag zu finden. Daneben müssen die bereits bestehende Schulverträge in regelmäßigen Abständen neu betrachtet werden. Das Elternbeitragsgremium ist auch vertrauensvoller Ansprechpartner für diejenigen Eltern, die aufgrund einer Veränderung in ihrer Lebenssituation ihren Familienbeitrag neu definieren müssen.

Ein Ort der gegenseitigen Wahrnehmung sowie ein Informationsforum stellt der Eltern-Lehrer-Kreis dar.
Einmal im Monat treffen sich Eltern aus allen Klassenstufen und mindestens ein Vertreter des Kollegiums, um sich den verschiedenen Anforderungen und Erwartungen zu stellen.
Diese sind:

  • Wahrnehmung von Zeitherausforderung
  • Unterstützung der Lehrer bei pädagogischen Fragen
  • Bearbeitung von Verantwortungsfragen
  • gegenseitiges Impulsieren, gemeinsames Ergreifen von Aufgaben, die brach liegen
  • Austausch von Informationen zwischen Eltern und Kollegium
  • Erleben der Waldorfpädagogik in Tagungen oder gemeinsamen Fortbildungen
  • Vertretung nach außen (Delegation im Gesamtelternbeirat)
  • Einbindung neuer Eltern in die Schulgemeinschaft
  • Reflexion der Partnerschaft Eltern – Lehrer

Der Eltern-Lehrer-Kreis ist offen für alle interessierte Eltern, nicht nur für die gewählten Elternvertreter. Er sollte nicht „Klagemauer“ sein, hingegen müssen Wege und Regeln gefunden werden, wie man mit Kritik konstruktiv umgeht.

Seit einigen Jahren schon gibt es an der Schule den Kreis für Öffentlichkeitsarbeit.
Aufgaben:

  • Veranstaltungsplanung, incl. Erstellen des Veranstaltungskalenders
  • u.a. Organisation des Tags der offenen Tür, des Weltkindertags, Schulhausführungen, Jubiläen
  • Betreuung der Veranstaltungen (oder entspr. Delegation)
  • Pressearbeit, Plakate und Handzettel, Einladungen über den E-Mail-Verteiler zu Veranstaltungen
  • Homepage und soziale Netzwerke (facebook) pflegen
  • Newsletter (VieWaldi) und Schulnachrichten herausgeben
  • Politische Kontakte in die Wege leiten
  • Vertretung in der LAG
  • Ehemaligenpflege

Die Planung und Durchführung des Martinsmarktes liegt fest in Elternhand. Das ganze Jahr über arbeiten die Mitglieder des Bazarkreises zusammen, um das einmal jährlich stattfindende Großprojekt zu stemmen.