Tag der freien Schulen – Besuch Landtagsabgeordneter Herr Hofelich!

Am 25. November 2016 hat in Baden-Württemberg der „Tag der Freien Schulen“ stattgefunden. Organisiert wurde dieser Aktionstag von der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Baden-Württemberg (AGFS), in der Verbände und kirchliche Träger von Freien Schulen zusammenarbeiten. Die Trägerverbände möchten mit diesem Tag auf Vielfalt und Innovationskraft ihrer Schulen aufmerksam machen. Unter dem Motto „Schenken Sie uns eine (Schul-)Stunde Ihrer Zeit“ wurden die Abgeordneten des Landtags von Baden-Württemberg eingeladen, eine Freie Schule zu besuchen und eine Schulstunde gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu gestalten. An der Freien Waldorfschule Filstal war Herr Peter Hofelich, Landtagsabgeordneter der SPD, zu Gast in der 9. Klasse.

Der Besuch ermöglichte es Herrn Hofelich nicht nur, den konkreten Schulalltag in seinem Wahlkreis kennen zu lernen, sondern auch direkt mit den Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und der Schulleitung ins Gespräch zu kommen. So wurde natürlich auch gleich die „K“-Frage angesprochen, die, nach Wunsch von Herrn Hofelich, aus einem 3er Gespann mit Herrn Gabriel, Herr Schulz und Frau Schwesig bestehen sollte.

Herr Hofelich, seit 2006 Landtagsabgeordneter und unter der grün -roten Regierung Staatssekretär, stellte sich zunächst den Schülerinnen und Schülern vor. Dabei konnten sie erfahren, dass Herr Hofelich bereits als junger Mensch mit 16 Jahren nach England reiste, mit 18 mit dem VW-Bus bis nach Afghanistan fuhr und einen Teil seines Studiums in den USA verbrachte.

Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen stellen und es wurde schnell klar, dass sie sich sehr gut vorbereitet hatten und ihnen sehr viele Punkte wichtig waren. So wurden Fragen gestellt zum Umweltschutz und zu erneuerbaren Energien, zur Schere zwischen Arm und Reich, zum Ungleichgewicht bei Gehältern zwischen Frauen und Männern, zur Rentenversicherung, zur AfD, zu Waffenexporte, Flüchtlingen und Donald Trump. Wichtig war den jungen Leuten auch, welche Themen für die Bundestagswahl 2017 im Vordergrund stehen. Herr Hofelich beantwortete alle Fragen ausführlich und konnte so den Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass in der Politik auch Kompromisse gemacht werden müssen (z.Bsp. bei den Waffenexporten).

Vielen Dank an Herrn Hofelich, dass er sich die Zeit genommen hat, den Schülerinnen und Schülern die Politik etwas näher zu bringen. Ganz herzlichen Dank aber auch an die 9. Klasse und an Herrn Wangler. Sie waren sehr gut vorbereitet und sehr interessiert und haben damit zu einer sehr gelungenen Schulstunde beigetragen.
Silvia Knospe

Petition: Digital-KITA? – NEIN! Ja zu konstruktiven Bildungsinvestitionen!!

Details zum Aufruf finden Sie hier:
http://www.waldorfkindergarten.de/aktuelles/aufruf-nein-zur-digitalen-kita.html

Die Petition online unterzeichnen unter openPetition :
https://www.openpetition.de/petition/online/digital-kita-nein-ja-zu-konstruktiven-bildungsinvestitionen

 

Die Unterzeichner dieses Aufrufs sind um die gesunde Entwicklung der nachkommenden Generationen besorgt. Sie möchten sich für konstruktive Bildungsinvestitionen einsetzen und ein Netzwerk gegen die Digitalisierung in Kinderzimmern, Kitas, Kinderkrippen, Kindergärten und im Vorschulbereich aufbauen. Es geht uns nicht um Technologie-Feindlichkeit – es geht uns vielmehr um den Schutz des Entwicklungsraums Kindheit, um das Kindeswohl, das Menschenrecht auf Kindheit, damit Jugendliche und Erwachsene kompetente Nutzer von Technologie werden.
www.waldorfkindergarten.de

Begründung:

Ein Drittel aller Einjährigen in den USA haben Umgang mit dem Computer, bevor sie laufen oder sprechen können.In Deutschland verbringen bereits 70 Prozent der 2- bis 5-Jährigen eine halbe Stunde täglich mit einem Smartphone. Die am häufigsten von 6-Jährigen in Deutschland verwendete App ist Facebook. Alle Vorschulkinder schauen fern, oft weit über eine Stunde am Tag.
Es gehört zu den wichtigsten Erkenntnissen aus der Gehirnforschung der vergangenen Jahrzehnte, dass Kinder Geschicklichkeit, Laufen, Sprechen und Denken am besten durch Eigenaktivität lernen, durch Versuch und Irrtum, durch freies Spielen, durch Nachahmung im direkten Kontakt mit anderen. Gehirne machen keine Downloads. Sie ändern sich durch ihre aktive Nutzung durch Beobachten, Entdecken, Untersuchen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken, Mit- und Einfühlen, Denken, Sprechen, Handeln: Alles, was ein Mensch tut, und vor allem wie eigenständig er es tut, aktiviert das Gehirn und entwickelt es täglich weiter.
Die negativen Folgen einer zu frühen Gewöhnung an digitale Medien sind wissenschaftlich längst erwiesen und dokumentiert. Es sind dies Sprachstörungen, Aufmerksamkeits-störungen, schlechtere Noten im Lesen und Schreiben, Empathieverlust, soziale Anpassungsschwierigkeiten und Neigung zu kriminellem Verhalten, Angst etwas zu verpassen, Suchtverhalten und Übergewicht. Demgegenüber gibt es keine wissenschaftlich belastbaren Erkenntnisse, die den fraglichen Nutzen frühen Medienkonsums belegen können. Hier begegnet man vielmehr Behauptungen und Wunschvorstellungen seitens der Industrie und williger Politiker.
Bitte lesen Sie dazu die Studien auf der Volltextversion dieses Aufrufs auf unserer Website:
www.waldorfkindergarten.de/aktuelles.html oder www.waldorfkindergarten.de
Wir danken jedem engagierten Mitglied der Zivilgesellschaft, jedem Experten, jeder Einrichtung, die diesen Aufruf unterstützt. Je mehr wir sind, je nachdrücklicher können wir unsere Stellungnahme den verantwortlichen Bildungspolitikern zuleiten.

Erstunterzeichner: Prof. Dr. med. Dr. phil. Manfred Spitzer, Dr. med. Dr. hc. Michaela Glöckler, Dr. med. Silke Schwarz, Elisabeth von Kügelgen, Oliver Langscheid, Michael Wetenkamp, Frank Linde, Mathias Maurer und die 600 Teilnehmer des Symposiums »Recht auf Kindheit« der Vereinigung der Waldorfkindergärten am 19. Nov. 2016 in Hannover.

Im Namen aller Unterzeichner/innen.